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Persönliche Finanzsituation der Deutschen: Ukraine-Krieg sorgt für Stimmungstief

  • Besonders über 50-Jährige blicken pessimistischer in ihre finanzielle Zukunft als noch im Vorjahr
  • Corona-Pandemie beeinflusst Haltung der Bundesbürgerinnen und -bürger hingegen kaum

 

Die Stimmung in der Bevölkerung ist seit dem russischen Angriff auf die Ukraine gedrückt – auch in Bezug auf die persönlichen Finanzen: Der TeamBank-Liquiditätsindex fiel gegenüber 2021 um 6,5 Zähler auf einen Stand von 7,0 Punkten. Im Januar 2022 sah es mit einem Wert von 11,5 Punkten noch besser aus. Auch wenn der aktuelle Stand damit nach wie vor im positiven Bereich bleibt, ist das der tiefste Wert, der seit der ersten Erhebung im Jahr 2016 gemessen wurde. Das sind Ergebnisse der bevölkerungsrepräsentativen Studie „TeamBank-Liquiditätsbarometer“, für die mehr als 3.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger zwischen 18 und 79 Jahren befragt wurden. Das TeamBank-Liquiditätsbarometer misst die Stimmung der Deutschen hinsichtlich ihrer finanziellen Lage und kombiniert dabei die aktuelle sowie die zukünftige finanzielle Situation.

 

Ukraine-Krieg: Indexwert verliert und liegt bei über 50-Jährigen im Minusbereich

 

Der Ukraine-Krieg hat den Blick der Deutschen auf ihre Finanzen über alle Generationen hinweg getrübt. Am stärksten betroffen ist die Generation 50Plus: Ihr Indexwert hat sich im Vergleich zum Januar und zur Zeit vor dem Angriff um 4,5 Punkte verschlechtert und liegt nunmehr im negativen Bereich bei -3,75 Punkten. Doch auch die Jüngeren blicken im März pessimistischer in ihre finanzielle Zukunft als noch im Januar. Der Wert bei den unter 30-Jährigen sank um 3,25 auf nun 27,25 Punkte und derjenige für die 30- bis 49-Jährigen liegt im März bei 14,5 Punkten und damit ebenfalls 3,25 Punkte niedriger als noch im Januar.

 

Deutsche schätzen derzeitige finanzielle Lage ähnlich ein wie im Vorjahr

 

Ihre derzeitige finanzielle Situation schätzen – trotz Krieg – etwa sechs von zehn Deutschen insgesamt als gut bis sehr gut ein. Das ist etwas schlechter als im Vorjahr: Im Vergleich zur Zeit vor dem Angriff auf die Ukraine ist der Wert um sechs Prozentpunkte auf 61 Prozent gefallen. Im Generationenvergleich fällt auch hier besonders die noch gute und unveränderte Stimmung der Jüngeren auf. Fast sieben von zehn der unter 30-Jährigen sind der Meinung, ihre derzeitige finanzielle Situation sei besser als im Vorjahr – genauso sah es auch schon vor dem Krieg aus. Gefallen ist der Wert hingegen bei den über 50-Jährigen. Während im Vorjahr noch 64 Prozent von ihnen ihre aktuelle finanzielle Situation als gut bis sehr gut einschätzten, sind es im März 2022 noch 59 Prozent. Damit liegen die Älteren acht Prozentpunkte unter dem Bundesdurchschnitt.

 

Finanzprognose: leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr

 

Die zukünftige finanzielle Situation betreffend, rechnet auch nach Ausbruch des Ukraine-Kriegs gut ein Drittel mit einer Verbesserung in den nächsten drei bis fünf Jahren. Etwa jeder und jede Zehnte geht davon aus, dass es sogar deutlich bergauf geht. Von einer unveränderten persönlichen Finanzlage gehen rund vier von zehn Bundesbürgerinnen und -bürger aus – damit bleibt der Wert im Vergleich zu 2021 fast konstant und ist nur leicht um drei Prozentpunkte gesunken. Allerdings ist nach Ausbruch des Kriegs die Zahl derer gestiegen, die mit einer Verschlechterung rechnen – im Vorjahr waren dies 22 Prozent, jetzt sind es 28 Prozent.

 

Corona-Pandemie verändert finanzielle Situation der Deutschen kaum

 

Im Gegensatz zum Krieg hat die Corona-Pandemie kaum zusätzliche negative Auswirkungen auf die privaten Finanzen der Deutschen. Wie bereits im Vorjahr berichtet etwa ein Viertel der Befragten von einer Verschlechterung der eigenen finanziellen Lage. Für mehr als 60 Prozent blieb nach eigenen Angaben die finanzielle Situation unverändert. „Die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine schlagen sich bereits deutlich in den persönlichen Finanzen der Menschen nieder“, erläutert Frank Mühlbauer, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG. „Gerade bei den Älteren ist die Beurteilung der eigenen finanziellen Lage regelrecht erodiert. Die finanziellen Langzeitfolgen für Bürgerinnen und Bürger sind aufgrund der mit der Situation einhergehenden hohen Volatilität der internationalen Märkte jedoch kaum absehbar“.

 

Generation 50Plus bewertet eigene Finanzen seit Corona tendenziell schlechter

 

Während Jüngere ihre finanzielle Lage seit der Corona-Pandemie unverändert oder zumindest weniger negativ sehen – nur knapp ein Fünftel gibt an, die eigene Lage sei schlechter als vor Corona – bewerten die Deutschen ab 50 Jahren die finanzielle Entwicklung als eher negativ. Mit ihrer Bewertung liegen sie damit sogar über dem Gesamtwert: Für 26 Prozent der Bundesdeutschen hat sich die finanzielle Situation seit Beginn der Pandemie verschlechtert; bei den über 50-Jährigen sind es 28 Prozent und damit sogar noch einmal fünf Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Auch der Ukraine-Krieg hat vor allem die Generation 50Plus in ihrem Denken getroffen. So sehen jetzt 37 Prozent von ihnen pessimistisch in ihre finanzielle Zukunft, vor Kriegsbeginn waren es 31 Prozent.

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