Studie: Menschen in Bayern haben ihre Finanzen besonders gut im Blick
- Nahezu jeder Zweite kennt seinen finanziellen Spielraum genau
- 43 Prozent der Deutschen haben weniger Geld auf der hohen Kante als vor einem Jahr
Hohe Lebensmittelpreise, gestiegene Strom- und Heizkosten – und der Urlaub wird auch nicht billiger. Gut, wer da seine Finanzen genau im Blick hat. Fast jede oder jeder Zweite weiß genau, wie viel Geld monatlich abzüglich aller Fixkosten zur Verfügung steht. Allerdings haben die über 50-Jährigen ihren finanziellen Spielraum besser im Blick als die Jüngeren. Auch gibt es regionale Unterschiede: Menschen in Bayern (54 Prozent) und Hamburg (52 Prozent) wissen besser als jene in Baden-Württemberg (42 Prozent) und im Saarland (41 Prozent), wie viel sie sich leisten können. Dies sind die Ergebnisse der repräsentativen Studie „TeamBank-Liquiditätsbarometer“, für die das Marktforschungs-Unternehmen YouGov mehr als 3.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger im Alter von 18- bis 79-Jahre im Juni 2023 digital befragt hat.
Rund neun von zehn Befragten kennen ihre finanzielle Reserve
In unsicheren Zeiten werden unvorhergesehene Ausgaben leicht zum Problem: Daher gibt die Studie zusätzlich Auskunft, ob die Deutschen wissen, wie groß ihre Rücklagen sind. 88 Prozent der Befragten kennen die Summe. Unterschiede gibt es bei den Hansestädten: Die Menschen in Bremen (93 Prozent) wissen es mindestens „ungefähr“, der Bestwert unter den Bundesländern. In Hamburg dagegen würden unvorhergesehene Kosten 18 Prozent kalt erwischen. Überdurchschnittlich gut wissen auch die Menschen in Bayern sowie in Brandenburg (beide jeweils 91 Prozent) über ihre finanziellen Reserven Bescheid.
Jüngere holen beim Budgetüberblick auf
Zwar haben die über 50-Jährigen den Überblick über ihre finanziellen Mittel. Die Jüngeren holen jedoch auf: 88 Prozent (ein Plus von acht Prozent im Vergleich zum Jahresbeginn) der 18 bis 29-Jährigen wissen zumindest ungefähr, wieviel sie sich monatlich leisten können.
Die eigene Finanzlage gut im Blick zu behalten, ist auch deshalb wichtig, weil die Menschen insgesamt eher weniger zum Ausgeben haben. Bei vier von zehn Deutschen haben sich die finanziellen Mittel, über die sie monatlich frei verfügen können, in den vergangenen zwölf Monaten verringert. Etwa jede und jeder Vierte hat Rücklagen von weniger als 500 Euro, während etwas mehr als jeder Fünfte mindestens 5.000 Euro auf der hohen Kante hat. Jeder Achte kennt den eigenen Verfügungsrahmen nicht.
„Durch die gestiegene Inflation gewinnt die Kenntnis des eigenen finanziellen Spielraums an Bedeutung“, sagt Frank Mühlbauer, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG. „Unsere Studie zeigt, dass gerade die unter 50-Jährigen an dieser Stelle noch Nachholbedarf haben. Grundsätzlich ist es ratsam, zwei bis drei Monatsgehälter als Reserve für unvorhergesehene Ausgaben zur Verfügung zu haben.“