Bundesländer-Vergleich: Sachsen schneidet bei Lebenshaltungskosten am besten ab

In den beiden Stadtstaaten Berlin und Hamburg klagt mehr als die Hälfte über zu hohe Ausgaben fürs Wohnen

Die Hälfte der Deutschen stöhnt über zu hohe Preise für Miete und Wohneigentum. Das betrifft besonders die Stadtstaaten Berlin und Hamburg, wie ein Blick in den Bundesländer-Vergleich zeigt, der im Rahmen der repräsentativen Studie „Liquiditätsbarometer“ erhoben wurde. Dafür hat die TeamBank Anfang des Jahres mehr als 3.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger befragen lassen.

Die Mieten und Kaufpreise für Wohnraum sind vor allem den Menschen in Berlin zu hoch. 59 Prozent von ihnen klagen über zu hohe Kosten. Dahinter folgen Hamburg (56 Prozent), Baden-Württemberg und Brandenburg (je 54 Prozent). Den niedrigsten Wert im Bundesländer-Vergleich hat Sachsen. Dort sind nur 38 Prozent der Befragten mit den Wohnkosten unzufrieden, gefolgt von Sachsen-Anhalt (40 Prozent) und Mecklenburg-Vorpommern (42 Prozent).

„Seit Jahren führt die hohe Nachfrage in den Ballungsräumen zu steigenden Wohnkosten. Daran hat auch die Corona-Krise nichts geändert“, sagt Frank Mühlbauer, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG. „Allerdings fällt es einigen Menschen schwerer, hohe Wohnkosten zu schultern, weil sie pandemiebedingt Einkommenseinbußen erlitten haben, etwa durch Kurzarbeit.“

Überdurchschnittliche Unzufriedenheit mit ÖPNV-Kosten in Berlin und Hamburg

Hamburg entpuppt sich im Bundesländer-Vergleich in gleich mehrerlei Hinsicht als teures Pflaster: Neben den Wohnkosten wird insbesondere auch der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) als zu kostspielig empfunden. 61 Prozent der Hamburgerinnen und Hamburger sind mit den Preisen für Bus und Bahn unzufrieden – das sind elf Prozentpunkte mehr als im Bundesdurchschnitt. Aber auch die Kosten für Freizeitangebote und Kulturveranstaltungen finden überdurchschnittlich viele Menschen in der Hansestadt zu hoch. 41 Prozent von ihnen klagen darüber, bundesweit sind es nur 34 Prozent.

Die Berlinerinnen und Berliner haben im Vergleich zu anderen Bundesländern ebenfalls vermehrt mit finanziellen Belastungen zu kämpfen. Dazu gehören die Sozialabgaben, die 61 Prozent von ihnen als zu hoch empfinden und damit fünf Prozentpunkte mehr als bundesweit. Deutlich größer als im Bundesdurchschnitt ist in Berlin auch die Unzufriedenheit mit den ÖPNV-Kosten (60 Prozent gegenüber 50 Prozent), den Preisen für Freizeit- und Kultureinrichtungen (44 Prozent gegenüber 34 Prozent) und den Kosten für Kleider und Schuhe (34 Prozent gegenüber 28 Prozent).

Mit Blick auf die Lebenshaltungsausgaben schneidet Sachsen besser ab als andere Bundesländer. Dort klagen neben den Wohnkosten auch weniger Menschen über die Lebensmittelpreise. Nur 28 Prozent der Sächsinnen und Sachsen empfinden die Preise im Supermarkt als zu hoch – das sind sieben Prozentpunkte weniger als im Bundesdurchschnitt. Deutlich unter dem bundesweiten Mittelwert liegt die Unzufriedenheit auch bei den Kosten für Streamingdienste (23 Prozent gegenüber 28 Prozent) sowie bei Kleidung und Schuhen (22 Prozent gegenüber 28 Prozent).

 „Obwohl in Sachsen die durchschnittlichen Einkommen geringer als im Bundesschnitt ausfallen, empfinden weniger Menschen die Lebenshaltungskosten als zu hoch. In gefragten Städten wie Hamburg oder Berlin ist hingegen die Unzufriedenheit mit den Preisen trotz höherer Durchschnittseinkommen größer. Zurückzuführen ist das unter anderem auf die stetig steigenden Wohnkosten in den Metropolen“, sagt Mühlbauer.

„Es ist sicherlich kein Allheilmittel, aber ein guter Überblick über die eigene finanzielle Leistungsfähigkeit erleichtert die eigene Finanzplanung. Zur Förderung der finanziellen Bildung und Überschuldungsprävention unterstützt die TeamBank daher bereits seit dem Jahr 2007 die gemeinnützige und unabhängige Stiftung „Deutschland im Plus“.“

Marc-Olivier Weber

Pressesprecher TeamBank AG

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