Liquiditätsbarometer: Generation 50Plus hadert mit der finanziellen Lage

  • Positive Stimmung in der deutschen Bevölkerung
  • Nur die über 50-Jährigen rechnen mit finanzieller Verschlechterung

20 Prozent derjenigen, die über 50 Jahre alt sind, bezeichnen ihre finanzielle Situation als schlecht. Nur ein Drittel der Generation 50Plus rechnet mit einer finanziellen Verbesserung. Laut des neu ermittelten easyCredit-Liquiditätsbarometers ist die Stimmung in der deutschen Bevölkerung insgesamt jedoch positiv und hat sich sogar noch verbessert. Besonders den Jüngeren geht es nach eigenem Empfinden finanziell gut. Das sind Ergebnisse der repräsentativen Studie „Liquidität 50Plus“ im Auftrag der TeamBank, in deren Rahmen 1.000 Personen im Alter von 18 bis 79 Jahren befragt wurden. Die Studie wird seit 2013 jährlich erhoben.

Insgesamt zeigt sich auch in diesem Jahr beim easyCredit-Liquiditätsbarometer eine positive Stimmung in der deutschen Bevölkerung, und zwar mit steigender Tendenz. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Barometerwert um 4,51 Punkte auf 30,50 Punkte angestiegen. Das ist der höchste Wert seit Beginn der Messung. Acht von zehn Deutschen schätzen ihre derzeitige finanzielle Situation als gut bis sehr gut ein. Mehr als jeder Zweite rechnet außerdem in den nächsten drei bis fünf Jahren mit einer Verbesserung seiner finanziellen Situation. „Trotz anhaltender Diskussionen über neue internationale Handelsbarrieren und der damit verbundenen nachlassenden Wachstumsdynamik des Welthandels sind die deutschen Wirtschaftsprognosen weiterhin sehr solide“, sagt Alexander Boldyreff, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG, die vor allem für ihre Produktfamilie easyCredit bekannt ist. „Viele Deutsche zeigen sich daher optimistisch und wollen in diesem Jahr noch beispielsweise in Reisen investieren.“

Pessimismus bei den Älteren, Optimismus bei den Jüngeren

Doch besonders in diesem Jahr zeigt sich ein deutliches Altersgefälle. Während das Barometer für die 18- bis 29-Jährigen im Vergleich zum Vorjahr um 15 Punkte auf 48,5 Punkte anstieg, fiel es bei den 50- bis 79-Jährigen vom ohnehin niedrigen Niveau auf nur 17,5 Punkte. Innerhalb der Generation 50Plus herrscht somit anhaltender Pessimismus. Nur 79 Prozent der Deutschen im Alter über 50 Jahre bezeichnen ihre derzeitige finanzielle Situation als gut – zwei Prozentpunkte weniger als 2017. Bei den unter 30-Jährigen sind 89 Prozent zufrieden, bei den 30- bis 49-Jährigen 85 Prozent.

Nicht nur die aktuelle Situation stellt sich für jeden fünften der Generation 50Plus nicht besonders rosig dar. Auch für die Zukunft haben die 50- bis 79-Jährigen wenig Hoffnung auf Besserung: Nur 35 Prozent von ihnen erwarten in drei bis fünf Jahren eine bessere finanzielle Lage. 27 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung auf ihrem Konto. Für 35 Prozent werden sich die Finanzen nach eigener Einschätzung bis 2023 nicht weiter verändern.

„In dieser Generation steht der Wechsel vom Arbeitsleben in die Rente an oder wurde bereits vollzogen – das macht viele unsicher, ob sie ihren Lebensstil trotzdem halten können. Politische Bestrebungen zur Stabilisierung des Rentenniveaus und Ausweitung der Mütterrente geben der Bevölkerung scheinbar nur wenig Hoffnung“, sagt Boldyreff. „Wichtig ist gerade dann, eine realistische Rechnung aufzustellen mit Einnahmen, Ausgaben, getätigter Altersvorsorge und bestehenden finanziellen Werten wie Immobilien oder Ersparnissen.“

Dabei ist die Generation 50Plus nach eigener Einschätzung überdurchschnittlich gut im Umgang mit Geld: 73 Prozent der 50- bis 79-Jährigen, aber nur 54 Prozent der unter 30-Jährigen haben ein gutes Gefühl bei ihrer Altersvorsorge. Und 65 Prozent der über 50-Jährigen, aber nur 47 Prozent der 18- bis 29-Jährigen bescheinigen sich eine gute Finanzkenntnis.

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