Studie: Corona-Krise zeigt - Digitaler Wandel in Schulen notwendig

  • Schon vor Corona: Mehrheit der Bundesbürger wünscht sich mehr Digitalisierung in Schulen und Universitäten
  • Über die Hälfte der Bundesbürger sieht im Einkauf ein Zuviel an Digitalisierung

Arbeitsmaterialien aus Papier, die in verschlossenen Schulen liegen, kaum vorhandene Apps oder E-Learning-Tools: In Zeiten der Corona-Krise fällt die fehlende Digitalisierung von Schulen und Universitäten besonders stark ins Gewicht. Dabei haben schon vor Corona 63 Prozent der Deutschen in einer repräsentativen Umfrage die unzureichende Digitalisierung des deutschen Bildungswesens bemängelt. Anders sahen sie es beim Einkaufen – hier sei die Digitalisierung zu stark ausgeprägt, sagten 54 Prozent. Gleichwohl begrüßen dieser Tage viele die Chance, im Internet einzukaufen. Zwar erleichtert uns die Digitalisierung unseren Alltag, doch insgesamt stehen ihr die Deutschen durchaus kritisch gegenüber. Das sind Ergebnisse der bevölkerungsrepräsentativen Studie „Liquidität 50Plus“, für die das Marktforschungsinstitut Forsa 1.001 Bundesbürger befragt hat.

Bildungseinrichtungen haben in Sachen Digitalisierung Nachholbedarf

Die Corona-Krise führt es derzeit vor – der Ausfall des physischen Unterrichts, den laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov* mehr als drei Viertel aller Bundesbürger als Reaktion auf Corona befürworten, zwingt die Menschen dazu, digital zu lernen. Insgesamt meinten 63 Prozent der Deutschen schon vor Corona, Schulen und Universitäten müssen digitaler werden. In keinem anderen Segment liegt der Wert so hoch. Bei den unter 30-Jährigen ist der Wunsch nach mehr Digitalisierung in Unis und Schulen überdurchschnittlich stark ausgeprägt: 77 Prozent halten deutsche Bildungseinrichtungen für zu wenig digital; von den über 50-Jährigen stimmen dem noch 53 Prozent zu und damit zehn Prozentpunkte weniger als der Durchschnitt. Die Corona-Krise zeigt, wie wichtig eine umfangreiche Digitalisierung im Bildungssektor ist und dass diese dringend vorangetrieben werden sollte. „Für uns als Finanzinstitut hat die Digitalisierung einen hohen Stellenwert und wir sind bestrebt, unsere digitalen Services fortlaufend zu verbessern und mit dem Fortschritt zu gehen. Genau das erwartet die Bevölkerung auch von Bund und Ländern den Bildungssektor betreffend“, sagt Frank Mühlbauer, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG.

Generation 50Plus steht dem technischen Fortschritt skeptisch gegenüber

Anders sieht die Stimmungslage aus, wenn es um das Thema Konsum geht. Über die Hälfte der Bundesbürger ist der Meinung, dass das Einkaufen, zum Beispiel durch die Möglichkeit, sich in Online-Shops zu versorgen, heutzutage zu stark digitalisiert ist. Insbesondere die Generation 50Plus sieht dies so. Mit 60 Prozent liegt sie sogar sechs Prozentpunkte über dem Gesamtdurchschnitt. Die Jüngeren zwischen 30 und 49 Jahren sind da etwas anderer Meinung: Lediglich 47 Prozent finden die Digitalisierung hier zu stark. Allerdings bietet die Möglichkeit, online einzukaufen insbesondere in der Corona-Krise den großen Vorteil, dass sich die Menschen mit dem Nötigsten versorgen können, auch wenn sie isoliert zu Hause sind.

Auch Medien und Banken laut Umfrage zu digital

Doch es gibt noch weitere Bereiche, in denen die Digitalisierung nach Meinung der Bürger zu stark ausgeprägt ist. Ein Drittel der Deutschen ist der Ansicht, dass die Medien zu stark digitalisiert sind. Insgesamt nutzt – laut YouGov – allerdings aktuell jeder zweite Bundesbürger nach eigenen Angaben häufiger Online-Nachrichten als noch vor Anfang März und damit vor der Verschärfung der Corona-Krise. Auch im Bankensegment hält übrigens ein Drittel der Bundesbürger die Digitalisierung für zu stark ausgeprägt. In diesen beiden Segmenten liegt die Generation 50Plus mit ihrer Meinung noch einmal sieben Prozentpunkte über dem Bundesdurchschnitt. Jeweils 43 Prozent von ihnen finden die Digitalisierung in der Medien- wie Bankenbranche übertrieben. „Diese Ergebnisse legen nahe, dass der persönliche Kontakt gerade in einem auf Vertrauen basierenden Geschäft wie Bankdienstleistungen nach wie vor allen Altersgruppen wichtig ist. Gleichwohl schätzen unsere Kunden unser über alle Kanäle hinweg verfügbares, individuelles Kreditangebot“, sagt Mühlbauer.

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