Studie: Ostdeutsche fühlen sich finanziell stärker belastet

  • Rund die Hälfte der Menschen im Osten hat weniger Geld zur Verfügung als vor einem Jahr
  • Berlin als Ausnahme mit einem Anteil von 38 Prozent

Die finanziellen Mittel der Menschen im Osten Deutschlands sind in den vergangenen zwölf Monaten stärker geschrumpft als im Westen. Das gilt besonders für die Brandenburgerinnen und Brandenburger. 52 Prozent von ihnen meinen, dass sie weniger Geld zur Verfügung haben als vor einem Jahr. In Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen sind es jeweils 47 Prozent. Auch Thüringen liegt mit 44 Prozent noch leicht über dem Bundesschnitt (43 Prozent). Dies sind Ergebnisse der repräsentativen Studie „TeamBank-Liquiditätsbarometer“, für die das Marktforschungsinstitut YouGov im Juni 2023 mehr als 3.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger im Alter von 18- bis 79-Jahre digital befragt hat.

Eine Ausnahme im Osten bildet Berlin: Hier spüren mit 38 Prozent relativ wenige Befragte, dass sie monatlich weniger Geld zur freien Verfügung haben als früher. Allerdings ist ihr Anteil in den vergangenen sechs Monaten um sieben Prozentpunkte gestiegen: Bei der Befragung im Januar gaben nur 31 Prozent der Hauptstädterinnen und Hauptstädter an, dass ihr frei verfügbarer Betrag geschrumpft ist.

Im Westen sind die Veränderungen weniger gravierend. Am geringsten fällt der Kaufkraftverlust in Bremen aus. Dort bewerten nur 35 Prozent der Menschen ihre finanzielle Lage schlechter als vor zwölf Monaten. Das Schlusslicht im Westen bildet Rheinland-Pfalz: Dort haben 46 Prozent der Menschen weniger Geld im Portemonnaie.

Drei von zehn Berlinerinnen und Berlinern konnten ihr Einkommen steigern

Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konnten einige Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ihr verfügbares Einkommen vergrößern. Den Spitzenplatz belegt dabei bundesweit die Hauptstadt. 29 Prozent der Berlinerinnen und Berliner berichten, dass sie in diesem Jahr über mehr Geld frei verfügen können als noch vor zwölf Monaten. Auch in Hamburg und Bayern haben überdurchschnittlich viele Menschen mehr im Portemonnaie (jeweils 23 Prozent). In Sachsen-Anhalt gilt das hingegen nur für elf Prozent, so wenige waren es in keinem anderen Bundesland. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 17 Prozent.

„Die Inflation und die eher schwache Konjunktur in Deutschland führen dazu, dass viele Bürgerinnen und Bürger real an Kaufkraft verlieren“, sagt Frank Mühlbauer, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG. „Das spüren die Menschen in den ostdeutschen Flächenländern besonders, da dort die Durchschnittslöhne niedriger sind als im Westen. In Berlin ist diese Entwicklung weniger stark ausgeprägt, da die Wirtschaftskraft und damit auch das Einkommensniveau dort höher sind.“

Marc-Olivier Weber

Pressesprecher TeamBank AG

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