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Ukraine-Krieg: Deutsche befürchten weitere Preisanstiege

  • Sorge um künftige finanzielle Situation belastet viele Bundesbürgerinnen und Bundesbürger
  • Geringe Bereitschaft zum Sparen im Energiebereich

 

Seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs ist die Zahl derer gestiegen, die sich um ihre künftige finanzielle Situation sorgen. Fast drei von zehn Bundesbürgerinnen und -bürger beunruhigen die Auswirkungen des Konflikts auf die eigenen Finanzen. Dabei sind es vor allem die Älteren, die unter den steigenden Preisen und damit einhergehenden zunehmenden Ängsten leiden. Dennoch können sich nur wenige Deutsche vorstellen, weniger mit dem Auto zu fahren oder die Heizung herunterzudrehen. Dies sind Ergebnisse der bevölkerungsrepräsentativen Studie „TeamBank-Liquiditätsbarometer“, für die mehr als 3.000 Bundesbürgerinnen und Bundesbürger befragt wurden.

 

Die stark gestiegenen Preise etwa für das Heizen oder die Mobilität wirken sich immer stärker auf den eigenen Geldbeutel aus. Deshalb hat sich die Sorge der Deutschen um ihre zukünftige Finanzlage seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs verschärft: 28 Prozent der Bundesbürgerinnen und -bürger gehen im März 2022 davon aus, dass sich ihre finanzielle Lage in den kommenden drei bis fünf Jahren verschlechtert. Nur zwei Monate vorher, im Januar 2022, waren noch 24 Prozent dieser Ansicht. Besonders stark leiden die über 50-Jährigen unter den gestiegenen Preisen. 37 Prozent der Generation 50Plus rechnen im März 2022 mit einer Verschlechterung ihrer finanziellen Situation in den kommenden drei bis fünf Jahren. Vor Ausbruch des Ukraine-Krieges waren es noch 31 Prozent. Die Jüngeren unter 30 Jahren hingegen schätzen ihre finanzielle Zukunft ähnlich ein wie vor Kriegsbeginn. „Bereits im letzten Jahr sahen wir in der gesamten Wertschöpfungskette punktuell hohe Preissteigerungen, insbesondere aufgrund unterbrochener Lieferketten. Dieser Effekt wurde durch die Auswirkungen des Krieges in der Ukraine noch einmal verstärkt,“ erläutert Frank Mühlbauer, Vorstandsvorsitzender der TeamBank AG. „Die zukünftige Entwicklung der Inflation hängt auch von den Leitzinsen in Europa ab. Experten rechnen mit einem ersten Zinsschritt bereits in diesem Juli.“

 

 

Geringe Bereitschaft zum Sparen im Energiebereich

 

Trotz der stark gestiegenen Kosten ist die Bereitschaft zum Sparen im Energiebereich eher gering. Wenn die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ihre Ausgaben um 100 Euro pro Monat reduzieren müssten, würden sich lediglich 22 Prozent bei den Ausgaben für Transport und Verkehr einschränken. Beim Heizen und Warmwasserverbrauch gilt das sogar nur für 14 Prozent, beim Strom für elf Prozent. Ähnlich ist es bei den Lebensmitteln. Obwohl die Preise stark gestiegen sind, würden nur 19 Prozent ihre Ausgaben für Ernährung kürzen.Am ehesten können die Deutschen auf den Kauf von Kleidung und Schuhen verzichten. 54 Prozent der Befragten würden in diesem Bereich sparen, gefolgt von Urlaubsreisen (46 Prozent) und Freizeitaktivitäten (41 Prozent). Immerhin jeder Fünfte würde den Rotstift bei Geldanlagen und Altersvorsorge ansetzen.Unterdurchschnittlich ist die Bereitschaft zum Sparen bei den unter 30-Jährigen ausgeprägt. Nur 34 Prozent von ihnen könnten sich bei Freizeitaktivitäten einschränken, bei Befragten ab 50 Jahren sind es neun Prozentpunkte mehr. Ähnlich ist es bei Geldanlagen und Altersvorsorge. Nur elf Prozent der Jüngeren würden in diesem Bereich sparen, bei den Älteren ist immerhin jeder Vierte dazu bereit.

 

 

Deutsche haben ihre Finanzen gut im Blick

 

Über ihre monatlichen Ausgaben wissen die Deutschen gut Bescheid. Das gilt vor allem für die Wohnkosten. 82 Prozent kennen diese genau, gefolgt von Strom (73 Prozent) und Versicherungen (70 Prozent). Besonders die Älteren sind mit ihren Ausgaben gut vertraut. 81 Prozent der Befragten ab 50 Jahren wissen zum Beispiel genau, wie viel Geld sie monatlich für Strom bezahlen. Das sind 30 Prozentpunkte mehr als bei den unter 30-Jährigen.Die Befragten wissen auch recht gut, wie viel Geld ihnen nach Abzug ihrer Fixkosten übrigbleibt. Jeder Zweite kennt den verfügbaren Betrag genau, 43 Prozent zumindest ungefähr. Um den Überblick nicht zu verlieren, werfen 78 Prozent alle paar Tage einen Blick auf den Kontostand und verfolgen die Abbuchungen genau. 36 Prozent notieren sich ihre Ausgaben sogar regelmäßig.

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