Was denken die Deutschen über ihre Finanzen?
Das aktuelle TeamBank-Liquiditätsbarometer 2023
liefert die Antworten
Im Auftrag der TeamBank befragt YouGov im Rahmen der Studie „Liquiditätsbarometer“ regelmäßig rund 3.000 Personen in Deutschland. Bereits seit dem Jahr 2013 wird auf diese Weise die Liquidität und das Konsumverhalten der Bevölkerung analysiert.
Bei der Studie Liquiditätsbarometer können die Ergebnisse regional bis auf die Ebene der Bundesländer ausgewertet werden. Dabei fällt auf, dass rund die Hälfte der Menschen im Osten weniger Geld zur Verfügung hat als im Jahr 2022. Berlin stellt dabei als einziges ostdeutsches Bundesland eine Ausnahme dar.
Finanzielle Mittel der Ostdeutschen schrumpfen stärker als im Westen
Das gilt besonders für die Brandenburgerinnen und Brandenburger. 52 Prozent von ihnen meinen, dass sie weniger Geld zur Verfügung haben als vor einem Jahr. In Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen-Anhalt und Sachsen sind es jeweils 47 Prozent. Auch Thüringen liegt mit 44 Prozent noch leicht über dem Bundesschnitt (43 Prozent).
Eine Ausnahme im Osten bildet Berlin: Hier spüren mit 38 Prozent relativ wenige Befragte, dass sie monatlich weniger Geld zur freien Verfügung haben als früher. Allerdings ist ihr Anteil in den vergangenen sechs Monaten um sieben Prozentpunkte gestiegen: Bei der Befragung im Januar 2023 gaben nur 31 Prozent der Hauptstädterinnen und Hauptstädter an, dass ihr frei verfügbarer Betrag geschrumpft ist.
Im Westen sind die Veränderungen weniger gravierend. Am geringsten fällt der Kaufkraftverlust in Bremen aus. Dort bewerten nur 35 Prozent der Menschen ihre finanzielle Lage schlechter als vor zwölf Monaten. Das Schlusslicht im Westen bildet Rheinland-Pfalz: Dort haben 46 Prozent der Menschen weniger Geld im Portemonnaie.
Drei von zehn Berlinerinnen und Berlinern konnten ihr Einkommen steigern
Trotz der schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen konnten einige Bundesbürgerinnen und Bundesbürger ihr verfügbares Einkommen vergrößern. Den Spitzenplatz belegt dabei bundesweit die Hauptstadt. 29 Prozent der Berlinerinnen und Berliner berichten, dass sie in diesem Jahr über mehr Geld frei verfügen können als noch vor zwölf Monaten. Auch in Hamburg und Bayern haben überdurchschnittlich viele Menschen mehr im Portemonnaie (jeweils 23 Prozent). In Sachsen-Anhalt gilt das hingegen nur für elf Prozent, so wenige waren es in keinem anderen Bundesland. Der Bundesdurchschnitt liegt bei 17 Prozent.

ChatGPT, Google Bard & Co – das Thema künstliche Intelligenz war eines der großen medialen Trendthemen der letzten Monate. Aber würden die Menschen in Deutschland ihre Finanzen auch einer Maschine anvertrauen? Diese Fragestellung war Teil der Studie, die im Juni 2023 durchgeführt wurde.
Die meisten Deutschen stehen einer KI-gestützten Finanzberatung noch skeptisch gegenüber
Das individuelle Ausgabe- und Sparverhalten in kürzester Zeit analysieren, Entscheidungen ohne Emotionen treffen, Anlagestrategien individuell anpassen – die Anwendungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz (KI) kennen rund ums Geld keine Grenzen. Allerdings lehnt mehr als die Hälfte der Bevölkerung die neue Technologie als Beratungstool (noch) ab. Insbesondere Ältere ab 50 Jahren bevorzugen das Gespräch mit einem Menschen. 19 Prozent sehen KI als Ergänzung zum Menschen. Elf Prozent favorisieren die Technik sogar und vier Prozent setzen bereits KI zu diesem Zweck ein.
Die Studie zeigt auch: Je jünger die Zielgruppe, desto höher ist die Akzeptanz von KI im Finanzwesen. Ein Drittel der unter 30-Jährigen empfindet eine KI-Beratung als besser oder gleich gut wie eine menschliche. Aber nur 14 Prozent der über 50-Jährigen. Vier Prozent aller Befragten nutzen bereits KI zu Beratungszwecken – am häufigsten wird sie von den 30- bis 49-Jährigen verwendet (sieben Prozent).
Nutzung von KI-gestützter Finanzberatung an Bedingungen geknüpft
Damit sich die Deutschen künftig für eine KI-Beratung entscheiden, müssen die Anbieter laut 34 Prozent der Befragten vor allem den Schutz vor Manipulation sicherstellen. Außerdem darf das Angebot nichts kosten (33 Prozent), sollte transparent sein (30 Prozent) und Datenschutz sicherstellen (29 Prozent). Auch würden 32 Prozent nur einer KI-gestützten Beratung zustimmen, wenn jederzeit eine Fachkraft für Rückfragen hinzugezogen werden kann. Zudem wollen 30 Prozent, dass die Ergebnisse der KI noch einmal durch einen Menschen überprüft werden.